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Vielfältige Wohnkulturen und individueller Lebensstil – archäologische Studien zur materiellen Dimension städtischer Haushalte des Spätmittelalters

Die Stadt des Spätmittelalters war ein Ort der Vielfalt, in dem Individuen mit verschiedensten Lebenszuschnitten und Betätigungsfeldern sowie unterschiedliche soziale Gruppen und Gemeinschaften auf engstem Raum aufeinandertrafen und ein Lebensumfeld mit einer ganz eigenen Dynamik schufen. Während der Alltag in der spätmittelalterlichen Stadt seit mehr als 30 Jahren einen Forschungsschwerpunkt der Mittelalterarchäologie bildet, ist es erstaunlich, wie gleichförmig die archäologischen Beschreibungen urbanen Lebens dabei ausfallen. Dieser Umstand ist der Forschungsperspektive geschuldet, denn bislang wurden vor allem Gemeinsamkeiten und verbindende Elemente aus Städten als Basis der Charakterisierung des Alltagslebens verwendet.

Das vorliegende Forschungsvorhaben strebt einen Perspektivwechsel an und möchte den Unterschieden im Quellenmaterial stärkere Aufmerksamkeit schenken. Mit einem Fokus auf städtische Haushalte wird dafür die Individualität urbanen Wohnens untersucht, wozu archäologisch ergrabene Grundstücke in ausgewählten nord- und süddeutschen Städten analysiert werden. Ziel des Projektes ist es, Wohnkulturen in der spätmittelalterlichen Stadt systematisch anhand archäologischer Quellen zu charakterisieren und durch den komparativen Ansatz ein fundiertes Verständnis der Vielseitigkeit städtischer Haushalte zu begründen. Die Erkenntnisse sollen die Grundlage für ein realistischeres Bild des Lebens in der spätmittelalterlichen Stadt bilden.

 

Projekt im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg Stiftung (Laufzeit: 2025–2028)

 

Projektleiterin: Dr. Luisa Radohs